Europa und der Mittelmeerraum
Santiago de Compostela
RAMON LLULL IN SANTIAGO DE COMPOSTELA
Ramon Llull reiste als Pilger im Jahre 1265 nach Santiago. Man ist sich nicht sicher, welche Strecke er ging, es ist jedoch wahrscheindlich, dass er vom Kloster Rocamadour über den französischen Weg des Jakobswegs nach Compostela pilgerte, da er zu dieser Zeit auch eine Verbindung zu Montpellier hatte. Auf jeden Fall endete die Pilgerreise in Barcelona, wo er wahrscheinlich über den katalanischen Weg des Jakobswegs zurückkehrte.
SANTIAGO, DAMALS UND HEUTE
Santiago de Compostela, in der Provinz Coruña liegend, ist sie die Hauptstadt der autonomen Region von Galizien. Es handelt sich um ein wichtiges Tourismus- und Universitätszentrum. Die Legende über die Entdeckung des Grabes des Apostels Jakobus im 9. Jahrhundert verwandelte die Stadt in das wichtigste Pilgerzentrum der Christenheit nach Rom und Jerusalem und sie ist über den Jakobsweg zu erreichen. Dieser historische Weg besitzt zahlreiche Abzweigungen, die Santiago mit verschiedenen Punkten der iberischen Halbinsel und mit dem Rest Europas über Frankreich verbinden.
Der Bischof Diego Pélaez begann die Erbauung der römischen Kathedrale von Santiago de Compostela im Jahre 1075 und der Bischof Diego Gelmírez führte die Arbeit im folgenden Jahrhundert fort. Die Bauarbeiten wurden 1128 beendet. Es handelt sich um eine Kathedrale von groβer Dimension mit einem lateinischen Kreuz und drei Kirchenschiffen und ist eines der wichtigsten Gebäude der Romanik in Europa. Das Äuβere des Gebäudes wurde im 17. und 18. Jahrhundert komplett verändert und im barocken Stil erbaut. Neben der Kathedrale befindet sich ein weiteres romanisches Gebäude (12. – 13. Jahrhundert): Pazo de Xelmírez („Palast Gelmírez“). Der alte Kern von Santiago wurde im Jahre 1985 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Heutzutage ist der Jakobsweg wahrscheinlich das wichtigste Pilger- und Wanderziel in Europa.