Europa und der Mittelmeerraum

 

Paris

RAMON LLULL IN PARIS

Ramon Llull reiste mindestens vier Mal nach Paris. Der erste Aufenthalt fand zwischen 1287 und 1289 statt. Während dieser Zeit schrieb er Félix. Die Stadt zog ihn sehr stark an, weil sie das Mekka des westlichen Wissens  der Epoche war und wo sich der Sitz der bekanntesten Universität Europas befand. In der Abtei Saint-Denis verbreitete er seine Ars trotz skeptischer Zuhörer. Unter den Zuhörern befanden sich die Anhänger von Averroes, spanisch-arabischer Philosoph und Mediziner, der einen groβen Einfluss auf das römisch - mittelalterliche Denken hatte. Während Llull versuchte den wahren Glauben unter den Menschen zu verbreiten, negierten die Anhänger von Averroes die Notwendigkeit dieses zu tun.


1295 versuchte er es erneut. Zwischen 1297 und 1299 reiste er wieder in die französische Hauptstadt und, ohne aufzuhören gegen die Averroisten zu schreiben, arbeitete er dafür die Unterstützung vom König Philipp IV. der Schöne für seine Sache zu erlangen. Zu dieser Zeit gehören auch die Werke L’arbre de filosofia d’amor („Der Baum der Liebesphilosophie“) und Lo cant de Ramon („Gesang von Ramon“), zwei seiner mystischsten Bücher. Der letzte Aufenthalt von Llull in Paris fand im November 1309 und September 1311 statt, als er Vita coetanea schrieb, welches als eine der treusten und intimsten Autobiographien des europäischen Mittelalters angesehen wird. Dieses Werk wurde einem Mönch der Karthause von Vauvert (im heutigen Jardin du Luxembourg) in Latein diktiert und später ins Katalanische transkribiert. 

Ramon Llull erhielt in der Sorbonne die „Professur für Kunst“, einen Titel, der der Doktorwürde gleichbedeutend ist. Auβerdem wurde sein Werk Ars brevis von 40 Mitgliedern der Universität von Paris, Lehrern und Abiturienten der Kunst und Medizin in einem am 10. Februar 1310 unterzeichneten Dokument anerkannt. 

PARIS, DAMALS UND HEUTE

Schon seit vielen Jahrhunderten ist Paris, die am Fluss Seine liegt, nicht nur die Hauptstadt Frankreichs sondern auch eine der wichtigsten Städte Europas. Das historische Zentrum der Stadt befinden sich auf der Insel der Stadt (îlle de la Cité), wo die Kathedrale Notre-Damme zu finden ist. Im Jahre 52 v. Chr. wurde Paris den Parisii (Gallier) durch die Römer entrissen, welche die Stadt bis 508 n. Chr. beherrschten. Später fiel die Stadt in die Hände der Merowinger. Während des Mittelalters war Paris sowohl politisch als auch kulturell eine der aktivsten Städte des Kontinents.


Das Erbgut von Paris ist enorm; die Altstadt neben der Seine wurde nicht umsonst im Jahre 1991 durch die UNESCO zum  Weltkulturerbe erklärt. Hier betonen wir nur einige Denkmäler aus dem Frühmittelalter. Es gibt wenige Beispiele romanischer Kunst: Teil des Glockenturms und der Kirche Saint-Germain-des-Prés (10. – 12. Jahrhundert). In Bezug auf das Gotische sind die Kirche Saint-Denis (12. – 13. Jahrhundert) und die Kathedrale Notre-Damme, dessen Arbeiten im Jahre 1163 begannen und im Jahre 1345 beendet wurden, hervorzuheben. Notre-Damme besitzt zwei riesige Türme von fast 70 Metern Höhe. Die Kapelle Sainte-Chapelle, berühmt aufrgrund ihrer Fenster, ist Werk des Königs Ludwig IX. dem Heiligen und wurde 1248 eingeweiht.

 

Zitate von Ramon Llull

 
„Bei einem jähzornigen Mann ist es besser zu schweigen als mit ihm zu sprechen“
 

Nachrichten über Ramon Llull

 
Ramon Llull wurde drei Jahre nach der christlichen Eroberung der Insel durch den katalanischen König Jakob I. im Jahre 1229 auf Mallorca geboren.
 

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