Europa und der Mittelmeerraum

 

Genua

RAMON LLULL IN GENUA

Ramon Llull reiste mindestens sechs Mal nach Genua. Dort wurde er im pietistischen Kreis gut aufgenommen und wurde Freund von Percival Spinola, einem Noblem aus Genua. Während eines kurzen Aufenthalts im Jahe 1290 übersetzte er Ars inventiva veritatis ins Arabische. Es war auch in dieser Seerepublik, wo er im Jahre 1293 die Entscheidung traf nach Nordafrika zu reisen, um dort persönlich an der Bekehrung der Muslime teilzunehmen. Er hatte jedoch Angst für immer eingesperrt oder gesteinigt zu werden und dies führte dazu, dass er in eine tiefe psychologische Depression verfiel und sehr stark erkrankte. Während dieser Zeit hatte er verschiedene Visionen und entschied sich in den dritten Franziskanerorden einzutreten. Schlie?lich schiffte er sich nach Tunis ein. Er selbst spricht meisterhaft über diese Zeit in seinem autobiografischen Buch Vita coetánea.

Im Jahre 1302 kam er erneut nach einer langen Reise durch Zypern und Kleinarmenien nach Genua zurück. Während dieser Reise schrieb er das Buch Llibre dels mil proverbis („Buch der tausend Sprichwörter“). In der ligurischen Hauptstadt schrieb er Lògica nova („Neue Logik“) und im Mai des Jahres 1303 übersetzte er Retòrica nova („Neue Rhetorik“) ins Latein, welches er in Katalanisch in Zypern geschrieben hatte. Im Februar 1304 reiste er von Montpellier nach Genua für einen Monat und es ist möglich, dass er die Stadt im Sommer 1305 erneut besuchte. Im Jahre 1308 verweilte er wieder in der Stadt. 

GENUA, DAMALS UND HEUTE

Genua, die historische Hauptstadt von Ligurien, besitzt einen der wichtigsten Häfen im Mittelmeer.  Die Stadt wurde durch Rom im Jahre 222 v. Chr. erobert. Sie gehörte zu den Byzantinern, zu den Langobarden, zum karolingischen Reich und zum germanischen Reich. Im 11. Jahrhundert gründeten die Händler, Handwerker und das Bürgertum die Republik von Genua. Dies verwandelte die Stadt in einen mächtigen Küstenort von erster Güte, der den Seehandel des Mittelmeerraums beherrschte und die Kontrolle über die Inseln Korsika und Sardinien inne hatte. „La Superba“, wie Genua früher genannt wurde, nahm an den Kreuzzügen teil und kämpfte häufig mit anderen Küstenrepubliken wie Pisa und Venedig, um die Kontrolle des Seehandels zu erlangen.


In Genua stechen verschiedene Elemente des Erbguts des Frühmittelalters hervor: die Kathedrale oder Duomo San Lorenzo (11. – 16. Jahrhundert), der alte Hafen (Porto Antico), der Leuchtturm von Genua (aus dem Jahre 1128 und Wahrzeichen der Stadt), die Kirche San Mateo (gebaut zwischen dem 12. Und 13. Jahrhundert durch die reiche Familie Doria) und die Porta Soprana (Haupteingangstor der Stadt und gebaut vor dem 14. Jahrhundert). 

 

Zitate von Ramon Llull

 
„Wer viele Freunde hat besitzt viele und groβe Reichtümer“
 

Nachrichten über Ramon Llull

 
Ramon Llull wurde als Vorreiter des kombinatorischen Denkens angesehen, welches heute die Basis der modernen Informatik darstellt.
 

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